Dresdner Innenstadt am zweiten Adventssamstag, am 07. Dezember 2024
Heute war es soweit: Das Dresdner Stollenfest hat tausende Menschen in der Altstadt im 30. Jubiläumsjahr verzaubert und uns alle auf eine festliche Reise durch die Geschichte des Dresdner Christstollens mitgenommen. Als Striezel-Fan und langjähriger Begleiter dieses besonderen Festes möchte ich meine Eindrücke mit euch weiterhin gern teilen – inklusive der Geschichte, warum es erst seit 1995 ein Stollenmädchen gibt, und unsere Fanseiten seit 2007 gibt - mit Fotos und Videos.
Ein Fest, das Geschichte schreibt
Höhepunkte traditionell am zweiten Adventssamstag
1994 wurde das Dresdner Stollenfest erstmals im Dresdner Zwinger gefeiert – eine Idee des Schutzverbands Dresdner Stollen e.V., die auf die legendäre Stollenbäckerei für August den Starken im Jahr 1730 zurückgeht. Damals war es die Ministerpräsidenten-Gattin Ingrid Biedenkopf, die als erste Schirmherrin das Fest repräsentierte. Doch die Vision, ein junges Gesicht als Botschafterin für den Dresdner Christstollen zu etablieren, wurde erst 1995 Realität: Sophia Looß wurde das erste Dresdner Stollenmädchen und trat eine Tradition los, die bis heute anhält ..
Die feierliche Eröffnung: Auf der Bühne am Kulturpalast präsentierte sich das diesjährige Stollenmädchen, Lorna Prenzel, die als 30. Schirmherrin das Dresdner Stollenfest gemeinsam mit August dem Starken und eröffnete. Mit Stolz erinnerte sie auch mit einigen Vorgängerinnen vor Ort, seit 1995 die Tradition des Stollenmädchens lebendig halten.
Der 27. "Riesenstriezel": Stolze 1.920 Kilogramm schwer, 280 Zentimeter lang und 89 Zentimeter hoch – der „Riesenstriezel“ war auch in diesem Jahr ein beeindruckendes Symbol für die Handwerkskunst der Dresdner Stollenbäcker.
Die Prozession durch die Altstadt: Mehr als 400 Teilnehmer, darunter Bäcker, Handwerker und Historienvereine, begleiteten das "Prachtstück" durch die historische Altstadt – ein Highlight, das die Besucher entlang der Strecke begeistert hat.
Musikalische Unterhaltung: Während die Prozession unterwegs die Innenstadt, Besucher und Gäste verzauberte, sorgte "Schlagersternchen" Linda Jung mit weihnachtlichen Liedern auf der Bühne für Stimmung. Ein besonderer Moment war ihre Verbindung zum Fest und besonders zum Striezelmarkt: Als erste Pfefferkuchenprinzessin vor 19 Jahren ist sie heute Teil des Striezelmarkt-Ensembles und bereicherte das Stollenfest mit ihrem Gesang.
Der feierliche Anschnitt: Zurück auf der Bühne wurde dieser 27. "Riesenstriezel" von Lorna Prenzel und Bäckermeister Steffen Böhme mit dem historischen Riesenstollenmesser angeschnitten – ein sauberer scharfer Schnitt-Moment, der von nicht ganz 29 ehemaligen Stollenmädchen vor der Bühne und zahlreichen Besuchern und Gästen aus Nah und Fern wieder gefeiert wurde ..
Warum das Dresdner Stollenmädchen so besonders ist
Das Stollenmädchen ist nicht nur eine Botschafterin für den Dresdner Christstollen, sondern auch ein Gesicht und Auszubildende mit Dresdner Back- und Handwerkstradition. Jede Schirmherrin verkörperte ein Stück Geschichte und trägt dazu bei, die Tradition des weihnachtlichen Backwerks in die Welt zu tragen.
© by Advent TV on stage
Ein Fest der Gemeinschaft: Das diesjährige Dresdner Stollenfest war und ist nicht nur ein Schaufenster für die deutschen Handwerkskunst, sondern auch immer wieder ein Fest der Gemeinschaft aus den den verschiedenen Gewerken. Besonders bewegend war natürlich der stolze Erlöss von 4000 Euro aus den Einnahmen der "Riesenstriezel"-Portionen, die an regionale Projekte wie BROTZEIT e.V. und DROBS e.V. ging.
Vielen Dank an alle, die dieses Jubiläumsfest 2024 wieder zu etwas ganz Besonderem gemacht haben: den Schutzverband Dresdner Christstollen e.V., die Stollenbäcker, die Helfer, die ehemaligen Stollenmädchen und natürlich die Besucher, die dieses Fest mit Leben gefüllt haben. Für mich ist dieses Jubiläumsfest immer wieder ein Beweis, wie lebendig Tradition und Handwerk in Dresden sein kann! Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr – und darauf, wie die Geschichte des Stollenfestes seit dem Zeithainer Lustlager von 1730 bei Radewitz weiter geschrieben wird ..